Drei Wochen Irland mit dem Motorrad


13. - 16 Mai; Von Kleinsendelbach nach Dublin
(Details und Querverweise siehe Zeitplan).
 
Zurück Weiter
 

13. Mai 2000

Start nach Irland (nach einer etwas schlaflosen Nacht, weil aufgeregt - Christine) und nach 1/4 h verzweifelter Suche nach Wolfgangs verflixtem Zündschlüssel etwas verspätet um ca. 9.00 h.
640x425, 48kB Nach den ersten 10 km auf der Autobahn Richtung Würzburg - auf der Gegenfahrbahn Stau - drängen sich ernsthafte Befürchtungen auf. Doch Gott sei Dank bis auf kürzere Brücken-Baustellen passiert nichts schlimmeres.
Das Wetter könnte besser nicht sein; die Sonne scheint, doch unter der Jacke ist es (un-)angenehm kühl.
Das Mittagessen auf einer Raststelle schmeckt ganz gut (wenn man auch noch bedenkt, daß uns nur 1 Essen berechnet wurde); vor allem ist uns danach wärmer. Ich glaube, es wird aber insgesamt wärmer - schwitzt!
Die Niederlande sind vorbei, Belgien glücklich erreicht. Irgendwie vermissen wir eine Rast-/Tankselle. Kilometer um Kilometer ziehen vorbei. Endlich ein Parkplatz (mit Zeichen Kaffee/Essen); doch wie das Leben so spielt, hat das Restaurant zu. Ein "Gespräch" mit einem Fernfahrer (wahrscheinlich Grieche - kein Deutsch, kein Englisch verstehen) bringt eigentlich nur die Klarheit, daß wir an dem Motel (mit einem schönen Bett) schon vorbei sind. Ein paar Kilometer weiter ein kleiner Erfolg - eine Tankstelle in Sicht. Die Kassiererin weis allerdings auch kein Motel. Ein Autofahrer, der Wolfgangs Frage nach einem Motel gehört hat, spricht ihn auf Englisch an. Zwei Auffahrten weiter .... Lo (wie sich später herausstellte, Leuven), soll ein Motel sein, ein Formula 1 (hat jedoch nichts mit der Formel 1 zu tun) Nach einer halben Stunde suchen, fragen - wir sprechen leider nicht französisch, und etwas Glück haben wir ein Zimmer in dem besagten Formular 1 für umgerechnet DM 50,00. Mehr ist es aber auch nicht Wert; WC und Dusche am Flur - das Zimmer ungefähr so groß, daß eben ein kleines französisches Bett reingeht, um das einzige Kissen rangeln wir ein bißchen.
Aber wir sind so müde, nach 10 Stunden unterwegs und ca. 600 km ist es gut genug, zum Schlafen ist ja auch ein "Schuhkarton" ok.

Top

14. Mai 2000

Nach einer mehr oder weniger schlechten Nacht gab's dann das Frühstück - im Preis inbegriffen - wie zu erwarten war, Baguette mit Marmelade und Kaffee und einem eigentlich nicht schlechten Orangensaft aus dem Plastikbecher - na ja, mehr kann man ja von einer solchen Durchgangsstation nicht erwarten.
Das Duschen fiel aus Zeitmangel (Gott sei Dank, die Dusche war ein noch kleinerer Kasten) aus; und dann ging's wieder auf die Autobahn.
Oh je, haben die komische eckige Auffahrten zur Autobahn. Brüssel gut gemeistert; Ostende geht in die Hose. Nach einer Ehrenrunde in einem riesigen Kreisverkehr (hätte Wolfgang fast verloren) sind wir wieder auf dem Weg nach Calais zum Eisenbahntunnel.
Auch hier wieder das gleiche wie gestern. Wo sind sie denn, die Tank-/Raststellen? An einer BP fahren wir mutig vorbei. Den Autohof, wo es Futter für Fahrer und Gefährt gibt, bemerke ich erst als er an der Ausfahrt fast vorbei ist. Aus Rücksicht auf Christine, die die Ausfahrt wohl nicht mehr erwischt hätte, fahre ich erneut weiter. (Hätte ich doch erwischt, kann ja lesen - Christine). Nach der guten Ausschilderung, die mir schon bei meiner ersten Fahrt nach England aufgefallen ist, finden wir sofort den Zugang zum Tunnel - und auch eine Tankstelle - und etwas annehmbares zu Essen (wir sind ja schließlich auch in Frankreich).
Das Einchecken funktioniert super und nachdem die Links-Rechts-Frage geklärt ist (müssen wir ja wohl links fahren in England - oh je - Christine), kommen wir als letzte in den Zug.
Außer uns sind noch eine Harley, eine Transalp und ein F650 nebst Fahrern anwesend (auffälligerweise nur männliche Fahrer). Bei einem Plausch, einem Baguette und etwas zu trinken vergehen die 35 Minuten Fahrt in dem völlig dunklen Tunnel (es wäre toll, wenn der Tunnel Glasfenster hätte zum Unterwasserwelt-Gucken - Christine) wie im Flug.
640x434, 55kB Schon sind wir wieder draußen und in Folkstone/England, wo es direkt auf die M20 geht, so gibt es auch für Christine fast keine Probleme mit dem links fahren; ich jedoch übersehe fast einen Autofahrer - Gott sei Dank sind die Engländer sehr rücksichtsvoll mit den komisch rechts fahrenden Ausländern.
Geht es jetzt links auf die M26/ M25 oder nicht? Schei...e, vorbeigefahren.
Und wieder gibt es eine Ehrenrunde, bis wir wieder auf dem richtigen Weg sind.
Parkplätze gibt's wohl in England an der Autobahn überhaupt nicht. Bei Bedarf hält man einfach links auf dem Standstreifen, was wir auch tun.
Dafür sind die Raststätten allerdings umso schöner. Fast schon wie kleine Einkaufspassagen. Wir fahren bei Oxford auf eine Raststätte und nehmen uns ein Zimmer, das zwar dreimal so viel kostet, wie in Belgien, aber auch x-mal schöner und mit Dusche/WC ausgestattet ist.

Top

15. Mai 2000

Nachdem wir die, durch die Zeitverschiebung gewonnene Stunde in Schlaf investiert und gut gefrühstückt haben (oh Wunder, wo wir doch in England dem Schlechte-Essen-Land sind), geht es weiter Richtung Holyhead.
Auf der Autobahn geht es bis zum Ende der M54 gut voran. Auch die A5 bietet anfangs, autobahnähnlich ausgebaut, gutes Vorwärtskommen (wir müssen ja ca. 500 km weit kommen heute). Doch dann wird's immer enger, kurviger, aber auch schöner (landschaftlich, die Strasse ist inzwischen eine Katastrophe, bei uns würde sie als nicht mehr passierbar gesperrt werden).
Das Wetter, das bis jetzt bombig war, läßt allerdings dann auch noch zu wünschen übrig. Zum Schluß ziehen wir sogar vorsichtshalber unsere Regenhandschuhe an (wußte nicht, daß einem die Hände damit nach längerer Fahrt weh tun - Christine, war eine neue Erfahrung) und wie zum Trotz wird das Wetter wieder besser.
In Holyhead (oh je die Fähre naht - Christine!) selbst ist es sogar richtig schön, jedoch sehr kühl (war die Einstimmung für Irland).
So gegen 14.20 h erreichen wir die Fähre. Das Verladen geht einigermaßen schnell, da wir vor einem riesigen Haufen Autos, Bussen, etc. drankommen (hat schon auch seinen Vorteil bei Fähren, mit dem Motorrad unterwegs zu sein). Die Überfahrt selbst verläuft sehr ruhig und der Clown, der die Kinder unterhält, bietet auch für uns Erwachsene einiges an Abwechslung (dies aus Sicht von Wolfgang - nun meine: es gibt glücklicherweise keinen Seegang, aber ich sitze, meinen speziellen "sea-sick-chewing-gum" kauend immer auf einen Punkt blickend in meinem Sessel und merke, mir geht es nicht so gut, eigentlich geht es immer schlechter. Gott sei Dank hatten wir nur morgens Frühstück, seitdem habe ich nichts mehr gegessen und getrunken - das war gut so.
Wir fahren problemlos (halt wieso legen die ein dickes Tau quer - über das meine Maschine einen "Bocksprung"  macht - Christine, aber gut rausgekommen) aus der Fähre.
Dublin:
nun ja Hafen, Großstadt, Feierabendverkehr - aber - Palmen am Strand - unglaublich, wie im tiefsten Süden Italiens. Wenn ich einen geeigneten Parkplatz (etwas übertrieben, hier nach einem Parkplatz zu suchen, ca. 3 m² wäre realistischer) gefunden hätte, wäre ich stehengeblieben, um ein Foto zu schießen.
Endlich auf der N11 (nach zwei mal umdrehen und Christine mußte eine rote Ampel überfahren, um mich nicht zu verlieren - ist in Irland nicht so schlimm, machen fast alle) geht's nach Süden. Kurz vor Ashford nehmen wir ein Zimmer und ein gepflegtes Abendessen - das letzte Essen war unser Frühstück.
Meine bescheuerte Frage, ob er Guinness hätte, war überflüssig, wie ein Kropf. Und dann, ab ins Bett - hundemüde.

Top

16. Mai 2000

Regen!!!
Nun ja, es konnten sich ja nicht alle Meteorologen irren - die hatten es ja vorausgesagt (was wir natürlich nicht glauben wollten).
Nach einem "geregelten" Regenschauer, sprich Dusche, gibt's "Irish Breakfast" pur. Eier mit Speck und Toastbrot. Zum Schluß noch ein bißchen Marmelade (merke Marmelade ist immer Orangenmarmelade, wenn die andere Früchtemarmelade willst, bestelle ....jam - Christine). Wider Erwarten ist irischer Kaffee genießbar (es gibt sogar heiße Milch für Café o lait).
640x436, 29kB Nach einiger Zeit des Hoffens, daß der Regen aufhören möge, geben wir auf und fahren los in Richtung Tramore. Die Fahrt hätte so schön sein können - Doch es gab auch trockene Pausen.
Wenn man mal nimmt, wie schön die Landschaft die letzten Kilometer nach Tramore war - was sogar Christine im nachlassenden Regen erkannte (mußte mich ja konzentrieren - schlechte Sicht wegen Regen, schlechte Straßen und Wolfgang nicht verlieren!).Weiter

Top