Drei Wochen Irland mit dem Motorrad


19. - 21 Mai; Killorglin, Co. Kerry
(Details und Querverweise siehe Zeitplan).
 
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19. Mai 2000

Dafür finden wir dann unser nächstes B&B etwas außerhalb Killorglin, das O'Regans auf Anhieb.
800x600, 38kB Nachdem es mittags nur ein paar Kekse am Wegesrand gab (nachdem wir dann um die nächste Kurve fuhren war ein Hinweisschild auf einen tollen Landgasthof ca. 50m weiter, da gaben wir jedoch Gas - jetzt erst recht nicht), machen wir uns nun, zu Fuß, auf den Weg nach Killorglin (ca. 2km).
800x600, 76kB Wie wir so durch ein paar Straßen laufen erhalten wir auch einen kurzen Einblick auf die Heizölversorgung irischer Wohnhäuser.

Nach dem Studium der 4. Speisekarten der vorhandenen, zahlreichen Restaurants, fiel unsere Wahl auf Nick's Restaurant.
Do you have a reservation? Nö, wir hatten natürlich keine.
Nach etwa 10 Minuten herumhängen und Aperitif trinken an der Bar, einem small talk mit einer Horde Amerikaner, bekamen wir dann einen Tisch und exzellentes Essen.
Die Seezungenröllchen, gefüllt mit Prawns und der Salat mit gegrilltem Ziegenkäse (Beschreibung des Obers auf Nachfrage zum Tier: mäh, macht doch ein Schaf und keine Ziege, oder?) mit Pinienkernen waren ein Gedicht.
So gesättigt ging's nach Hause in die Falle.
Übrigens mein erster Sundowner, 'O-Saft mit Campari', nachdem die Sonne sich ja nicht so oft zeigt - hier wird man richtig zum 'Säufer' - Christine).

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20. Mai 2000

Die Wettervorhersage, wenn wir schon dabei sind, prophezeit Regen.
Wir entschließen uns deshalb (und weil mir die lange Anfahrt gestern echt gereicht hat und ich außerdem nicht hinter einer Horde stinkender Ausflugsbusse herfahren möchte) eine Bustour auf dem 'Ring-of-Kerry' mitzumachen. Christina (O'Regan) organisiert uns 2 Plätze in einem Bus, der uns in Killorglin am 'Pit-Stop' einsammelt.
Zwei Plätze: da wir die letzten sind, die einsteigen sitzt Christine vorne (bei einer gesprächigen älteren Amerikanerin) und ich hinten mitten unter einer alten Damenriege.
'Ring of Kerry', der so angepriesen wird, bietet landschaftlich nicht so viel, wie unsere unvergessene Fahrt zwischen Tramore und Dungarven; also unter Erfahrung abhaken und vergessen, obwohl der Busfahrer und gleichzeitig Reise(be)gleiter seine Sache gut gemacht hat.
800x600, 76kB An der Strecke bleibt der Bus mehrere Male stehen und wir steigen aus, um ein paar alte irische Häuser (originalgetreu wiederaufgebaut) anzusehen und siehe da, wir treffen Brian und Judith, die sich ebenfalls einer Bustour angeschlossen hatten. In einem Laden dort bekommt Christine auch endlich ihr warmes Sweatshirt.
Rhododendren-(büsche)bäume mindestens so hoch wie der Bus, und einige tolle Aussichten, die Kurven mehrten sich - Christine wurde schlecht (nicht bis zum äußersten, aber kurz davor).
Zurück in Killarney, denn der Bus fuhr dort los, hatten wir über den Busfahrer ein Taxi zum speziellen Preis ausgehandelt. Die Fahrerin, Engländerin mit einigen Jahren Erfahrung im Fahren von Rettungswagen, war recht umgänglich und wie sich herausstellte, auch Motorradfahrerin.
Im Regen angekommen probierte sich noch Christines Virago aus (Sitzprobe).
Interessanterweise war der ganze Tag - wider Erwarten - ohne Regen ausgefallen; erst als wir heimkamen, fing es an, hörte aber nach wenigen Minuten wieder auf - eben typisch Irland.

Anschließend gingen wir zum Golfclub (von Brian aufgeklärt, daß man dort immer gut und günstig essen kann), da wir die 2km einfach nach Killorglin nicht gehen wollten. Nach etwa 500 m auf der Hauptstrasse (Gehsteig gab es nicht) kam das erste Schild 'Golfclub 1 km'; etwa 300 m danach dann das nächste Schild 'Golfclub 1 km' (es gibt wohl Rabatt bei gleichem Wortlaut), so daß wir zum Schluß ebensogut nach Killorglin hätten laufen können. Christines Befürchtungen, daß der Golfclub 'dieses Gebäude fast ganz oben auf dem Hügel eben noch erkennbar' sei, trafen damit zu. Denn nachdem wir vom letzten Schild bis zum Eingang des Clubgeländes wieder einige hundert Meter zurückgelegt hatten, fanden wir hier einen Hinweis mit '800 m zum Golfclub' - schöne Bescherung!

Nach dem Studium der Speisekarte waren wir beide recht unentschlossen - wahrscheinlich waren wir nach dem Besichtigungstag und dem unfreiwillig langen Fußmarsch geistig nicht mehr ganz auf der Höhe. Christine wollte nicht schon wieder Lachs und das Steak am Nachbartisch sah auch besser aus, als das Chicken (ohne Curry), das ich mir ausgesucht hatte.
Irgendwie entschieden wir uns dann für den Golfclub Grill für Christine mit Salat, statt Pommes und für beide 'well-done'. Das Problem war, daß nicht alles was Grill ist, auch Steak bedeutet.
Ich möchte nicht wissen, wie der Koch den Speck und die Würstchen 'ge-well-doned' hat. Aber es hat trotzdem gemundet, obwohl es sich dabei nur um Teile des typisch irischen Frühstückes gehandelt hat, das wir jeden morgen haben konnten, wenn wir wollten. Wir haben dann auch noch der Bedienung erzählt, wieso wir 'well-done' geordert hatten, damit diese uns nicht für blöd hielt.
Der Apfelkuchen und Kaffee zum Schluß - beides sehr gut - war organisatorisch gesehen total falsch.
Als wir bezahlt hatten und aus dem Golfclub kamen, fing es wunderbar zu regnen an - wahrscheinlich hätte ich noch 2-3 Guinness trinken sollen, um dieses Disaster zu überbrücken. Mit feuchten Hosen - und sehr kalt, kamen wir ins B&B zurück.

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21. Mai 2000

Während Christine im Bad ist, komme ich auf die Idee, die gewaschenen aber zum Teil noch feuchten Sachen mit dem Föhn zu trocknen.
Dies funktioniert so gut, daß ich das auch an Christines noch immer feuchten Jeans (von unserem Golfclub-Ausflug) ausprobiere. Die Jeans ist sehr wichtig, da Christine diese unter die Goretex- Hose anzieht - wegen der Kälte. Danach geht es auf nach Clifden (oh, das Unheil naht - Christine).
Noch regnet es nicht; naja ich würde sagen, es tröpfelt. Nachdem das Tröpfeln aber stärker wird, wechseln wir wieder einmal die Handschuhe. Es wird immer nässer und kälter und der Weg zieht sich hin, weil auch die Strasse immer schlechter wird.
Nach einigen unfreiwilligen Umwegen und einem reibungslosen Fährentransfer fuhren wir weiter Richtung Clifden.
Leider hatte das Restaurant an der Fähre zu (kein Wunder bei diesem Wetter, wer fährt da auch Fähre), aber wenigstens Kaffee und Muffins gab's.
Wir haben in weiser Voraussicht bei unserem B&B dem Rockmount House 'late arrival' per Telefon angekündigt. Dabei hat Christine auch noch erfahren, das dieses B&B wunderbar ausgeschildert und leicht zu finden sei (was nur zum Teil stimmt - was wirklich gut ausgeschildert ist die Sky Road, nicht direkt das Rockmount House).Weiter

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